Was war KANA-BOON auf ihrem gemeinsamen Weg mit "NARUTO", der mit "Silhouette" begann, in ihren Liedtexten wichtig? [Teil 1]

Die vierköpfige Rockband KANA-BOON hat eine Reihe von Songs für "NARUTO"-Produktionen eingespielt, darunter den Titelsong "Silhouette" für den TV-Anime "NARUTO Shippuden".

Die Mitglieder Maguro Taniguchi, Hayato Koga, Takahiro Koizumi und Masami Endou sind alle große "NARUTO"-Fans. Schon vor ihrem Major-Label-Debüt hatten sie es sich zum Ziel gesetzt, einen Titelsong für den Anime zu komponieren. Wie spiegelt sich ihre Leidenschaft für "NARUTO" wohl in ihren verschiedenen Songs wider? Wir sprachen mit KANA-BOON über ihre siebenjährige gemeinsame Geschichte mit "NARUTO". (Teil 1 von 2)

Maguro Taniguchi (im Folgenden "Taniguchi"): Die Szene, die mich am meisten beeindruckte, war, als Naruto nach seinem Kampf mit Pain und Nagato nach Konoha zurückkehrte.

Ich war so gerührt davon, dass Naruto, der einst von allen im Dorf verachtet wurde, nun als Held willkommen geheißen wurde, dass ich weinen musste. Gerade weil ich Narutos Lebensumstände und seine Vergangenheit seit langer Zeit im Manga mitverfolgte und kannte, habe ich mich wirklich darüber gefreut.

Um ehrlich zu sein, ich war als Kind selbst einsam wie Naruto. Ich fühlte mich fehl am Platz und unwohl, und so konnte ich wirklich verstehen, wie Naruto sich fühlte, als er allein auf der Schaukel saß und seine Freunde aus der Ferne beobachtete. Ich dachte, Naruto würde meine Gefühle ebenso gut verstehen.

―― Dann liegt es wohl nahe, dass Naruto Ihr Lieblingscharakter ist?

Taniguchi: Natürlich mag ich auch Naruto, aber meine Nummer Eins ist Hinata (Hinata Hyuga). Hinata mag Naruto sehr, aber sie liebt ihn nicht nur, sondern bewundert ihn auch.

Ich bewundere Naruto dafür, dass er offen mit seinen Träumen und Gefühlen umgeht und sie verwirklicht, und ich möchte versuchen, mein Leben auch so zu führen. Diese Einstellung fand ich als Kind schon schön und konnte sie gut nachempfinden. Und ich fand es außerdem toll, jemanden, der mir selbst ähnelt, von ganzem Herzen respektieren und nacheifern zu können.

Aus diesem Grund habe ich mich auch sehr gefreut, als Hinata und Naruto heirateten. Ich habe schon an den Hochzeiten von verschiedenen Leuten teilgenommen, aber niemandem sonst hätte ich lieber persönlich gratuliert als den beiden (lacht).

―― Wie sieht es bei Ihnen aus, Herr Endou?

Masami Endou (im Folgenden "Endou"): Ich begann, Shikamaru um die Zeit der Chunin-Prüfung und der Rettung von Sasuke wirklich zu mögen. Bis zu seinem Kampf mit Temari in der Chunin-Prüfung hatte Shikamaru nur wenige Kampfszenen, deshalb hatte ich ihn nicht wirklich im Blick.

Ich dachte "Der hat doch keine Chance (gegen Temari)", aber obwohl er den Kampf selbst verloren hat, ist er letzten Endes als der eigentliche Sieger aus dem Wettbewerb hervorgegangen. Eigentlich wirkte er wie jemand, der Dinge in seinem eigenen Tempo angeht und nicht wie jemand, der sich durchsetzen kann, aber als er bei der Rettungsmission für Sasuke die Rolle des Anführers übernahm, hatte ich das Gefühl, dass er doch sehr zuverlässig ist.

Während meiner Schulzeit war ich auch jemand, der nicht besonders herausstechen wollte, aber ich tendierte doch dazu, mich mit anderen zu vergleichen und dann deprimiert zu sein. Deshalb bewunderte ich Shikamaru, der seine eigenen Stärken besitzt und sich nicht mit anderen vergleicht.

Hayato Koga (im Folgenden "Koga"): Hat Shikamaru nicht auch ein bisschen was von einem Bassisten, der alle unterstützt?

Endou: Stimmt. Ich bin auch Bassist, vielleicht mag ich ihn deshalb so (lacht). Ich konnte mich schon immer mehr mit Figuren identifizieren, die eher im Hintergrund fungieren als mit Protagonisten.

―― Herr Koga, wer ist Ihr Lieblingscharakter?

Koga: Das ist ja wie ein Persönlichkeitstest hier. Man bekommt den Eindruck, dass ein Zusammenhang zwischen Lieblingscharakter und dem eigenen Charakter besteht (lacht) ... Aber bei mir ist es genau umgekehrt, denn mein Lieblingscharakter ist Rock Lee.

Die Kinder des Dorfes wollten doch alle Ninja werden, nicht wahr? Aber Rock Lee konnte keine Nin-Jutsu verwenden, was für ein Kind ziemlich tragisch sein muss. Trotz all dem hat er es durch pure Mühen geschafft, dies mit Tai-Jutsu auszugleichen. Diese Geradlinigkeit, mit der er verfolgt, was ihm wichtig ist, und wie liebenswert und unschuldig er ist, liebe ich.

Rock Lee sieht Gai-Sensei direkt in die Augen und sagt, ohne auch nur eine Träne zu vergießen: "Ich bin nicht traurig! Mitleid und Trauer vor einem Mann, der seinen Entschluss gefasst hat, wäre nichts weiter als eine Beleidigung!" Auch das hat mich zutiefst beeindruckt.

―― Zu guter Letzt kommen wir zu Ihnen, Herr Koizumi. Erzählen Sie uns bitte von Ihrem Lieblingscharakter und Ihrer Lieblingsszene.

Takahiro Koizumi (im Folgenden "Koizumi"): Ich mag Choji. Er wirkt zwar immer entspannt und unbekümmert, aber in Wahrheit setzt er sich für seine Freunde ein und glänzt, wenn es die Situation erfordert. Ich mag es, dass er diese verborgene Leidenschaft besitzt, sie aber nach außen hin nicht zeigt.

Die Szene, die mir in Erinnerung blieb, ist, als sich bei der Rettungsaktion für Sasuke der Gegner über Shikamaru lustig macht und Choji dann richtig wütend wird. Die Art und Weise, wie er sich allein dem mächtigen Gegner stellt, als ob er damit Shikamaru Tribut zolle, der stets an Choji geglaubt hatte, fand ich sehr beeindruckend. Ich sah diese Szene und dachte mir: "Dieser Choji gibt wirklich sein Bestes!".