Manga & andere Publikationen
09/06/2023
Shingo Kimura, der Zeichner von "Sasuke Retsuden" sagt mit voller Überzeugung: "Dank 'NARUTO' habe ich es so weit gebracht." Interview mit dem Autor von "Sasuke Retsuden" ②
Der in "Shonen JUMP+" und "MANGA Plus" erschienene zweite Band von "NARUTO - Sasuke Retsuden: Herr und Frau Uchiha und der Sternenhimmel" (im Folgenden "Sasuke Retsuden"), ist jetzt im japanischen Handel erhältlich. Wir sprachen mit dem Zeichner des Mangas, Shingo Kimura, über seine tiefe Liebe zu "NARUTO" und Masashi Kishimoto sowie über seine obsessive "NARUTO"-Forschung. (Teil 2 einer 3-teiligen Serie)
Achtung! Dieses Interview enthält Spoiler zu dem Manga "NARUTO - Sasuke Retsuden: Herr und Frau Uchiha und der Sternenhimmel". Bitte lest nur dann weiter, wenn euch das nicht stört.
Ich stoppte die DVD, die Kishimoto-Senseis Arbeitszimmer zeigt, und schaute mir alles genau an
―― Ich persönlich finde, dass der Stil von "Sasuke Retsuden" den Zeichnungen von Kishimoto-Sensei sehr ähnelt. Sogar Kishimoto-Sensei soll gesagt haben: "Wie von mir selbst gezeichnet." Wie haben Sie es geschafft, dass Ihre Zeichnungen dem "NARUTO"- Original so nahkommen?
Bei manchen Stellen des Mangas finde ich auch, dass es mir gut gelungen ist, das Original nachzuempfinden, aber um ehrlich zu sein, in der Gesamtheit betrachtet, glaube ich, ist es nicht sehr ähnlich geworden. Aber ich freue mich sehr, dass Sie so denken!
―― Haben Sie dafür die Arbeitsweise von Kishimoto-Sensei studiert?
Ich habe Reproduktionen der Originalzeichnungen von "NARUTO" ins Großformat kopiert, um die Linienstärke der Originalzeichnung zu ermitteln. Die mir zur Verfügung stehenden Reproduktionen waren Doppelseiten im Format A3 quer, aber die jeweilige Originalzeichnung bestand aus 2 Seiten im B4-Hochformat. Daher habe ich jeweils die linke und rechte Seite der Reproduktion vom A4-Hochformat auf B4-Hochformat vergrößert und so die Linienstärke, mit der Kishimoto-Sensei gezeichnet hatte, messen können.
Den neuen Band habe ich mit dem Wissen gezeichnet, dass die Reproduktionen verkleinerte Doppelseiten sind und wenn man das Layout für die Panels mit derselben Linienstärke zeichnen würde, diese zu dick werden. Die Linien im ersten Band von "Sasuke Retsuden" erscheinen mir jetzt ein bisschen zu grob.
Bei manchen Stellen des Mangas finde ich auch, dass es mir gut gelungen ist, das Original nachzuempfinden, aber um ehrlich zu sein, in der Gesamtheit betrachtet, glaube ich, ist es nicht sehr ähnlich geworden. Aber ich freue mich sehr, dass Sie so denken!
―― Haben Sie dafür die Arbeitsweise von Kishimoto-Sensei studiert?
Ich habe Reproduktionen der Originalzeichnungen von "NARUTO" ins Großformat kopiert, um die Linienstärke der Originalzeichnung zu ermitteln. Die mir zur Verfügung stehenden Reproduktionen waren Doppelseiten im Format A3 quer, aber die jeweilige Originalzeichnung bestand aus 2 Seiten im B4-Hochformat. Daher habe ich jeweils die linke und rechte Seite der Reproduktion vom A4-Hochformat auf B4-Hochformat vergrößert und so die Linienstärke, mit der Kishimoto-Sensei gezeichnet hatte, messen können.
Den neuen Band habe ich mit dem Wissen gezeichnet, dass die Reproduktionen verkleinerte Doppelseiten sind und wenn man das Layout für die Panels mit derselben Linienstärke zeichnen würde, diese zu dick werden. Die Linien im ersten Band von "Sasuke Retsuden" erscheinen mir jetzt ein bisschen zu grob.
―― Haben Sie mit dieser Art von Untersuchungen begonnen, nachdem entschieden war, dass Sie "Sasuke Retsuden" zeichnen würden?
Schon als Oberschüler habe ich die Version im JUMP-Magazin mit der Taschenbuch-Ausgabe verglichen und studiert, welche Stellen sich unterschieden haben, wo Speed Lines hinzugefügt wurden, etc.
Kishimoto-Sensei zeichnete für die JUMP-Version den Schmutz auf Kleidung usw. mit einer Zeichenfeder, wenn er den Manga aber dann für das Taschenbuch überarbeitet, korrigiert er sie mit einem extrafeinen Posca-Stift. Diese und andere Details habe ich versucht zu kopieren.
―― Sie haben da ja wirklich leidenschaftlich geforscht!
Das ungefähr 2016 erschienene Buch "JUMP-RYU" enthielt eine DVD, die Kishimoto-Sensei bei der Arbeit zeigt. In dem Kapitel "Vor Ort in der Werkstatt" kann man Kishimoto-Senseis Arbeitstisch und sein Bücherregal im Hintergrund sehen. Neben den "NARUTO"-Bänden kann man noch andere Bücher erkennen.
Weil sie aber im Hintergrund nicht gut zu sehen sind, und ich wissen wollte, was für Bücher Kishimoto-Sensei so liest, pausierte ich die DVD und konnte Worte wie "Storywriter" oder "Roadmap" usw. entziffern. Dann suchte ich die entsprechenden Bücher im Internet, kaufte sie alle und las sie mir durch.
Schon als Oberschüler habe ich die Version im JUMP-Magazin mit der Taschenbuch-Ausgabe verglichen und studiert, welche Stellen sich unterschieden haben, wo Speed Lines hinzugefügt wurden, etc.
Kishimoto-Sensei zeichnete für die JUMP-Version den Schmutz auf Kleidung usw. mit einer Zeichenfeder, wenn er den Manga aber dann für das Taschenbuch überarbeitet, korrigiert er sie mit einem extrafeinen Posca-Stift. Diese und andere Details habe ich versucht zu kopieren.
―― Sie haben da ja wirklich leidenschaftlich geforscht!
Das ungefähr 2016 erschienene Buch "JUMP-RYU" enthielt eine DVD, die Kishimoto-Sensei bei der Arbeit zeigt. In dem Kapitel "Vor Ort in der Werkstatt" kann man Kishimoto-Senseis Arbeitstisch und sein Bücherregal im Hintergrund sehen. Neben den "NARUTO"-Bänden kann man noch andere Bücher erkennen.
Weil sie aber im Hintergrund nicht gut zu sehen sind, und ich wissen wollte, was für Bücher Kishimoto-Sensei so liest, pausierte ich die DVD und konnte Worte wie "Storywriter" oder "Roadmap" usw. entziffern. Dann suchte ich die entsprechenden Bücher im Internet, kaufte sie alle und las sie mir durch.
"Es sind tatsächlich nur Zeichnungen auf Papier! Wahnsinn!"
―― Was haben Sie noch so erforscht?
2015, zum Abschluss der Serie, gab es die "NARUTO"-Ausstellung. Den Ausstellungskatalog habe ich heute mitgebracht. Auf einem der Fotos ist die Nachbildung des Sitzplatzes in der örtlichen Bibliothek zu sehen, in der Kishimoto-Sensei immer gearbeitet hat. Um diese Installation herum waren Bücher und DVDs aus dem Arbeitszimmer des Sensei ausgestellt.
Ich dachte mir, dass die Werke, deren Cover zu sehen waren, wahrscheinlich Kishimoto-Senseis Favoriten sind. Darunter waren "Hunter x Hunter", "Blade of the Immortal", die Filme von Quentin Tarantino, "Elysium", "District 9" und "Die üblichen Verdächtigen". Ich habe mir davon die Filme und Bücher, die ich noch nicht kannte, besorgt und zu Gemüte geführt.
―― Sie verehren Kishimoto-Sensei wirklich sehr!
Seit der Oberschule hatte ich für ein oder zwei Jahre auf meinem Smartphone Bilder von Kishimoto-Sensei und Samura-Sensei als Bildschirmhintergrund eingestellt. Wenn meine Freunde mein Handy sahen, waren sie neugierig, wer diese Personen sind.
―― Es waren also keine Bilder aus "NARUTO", sondern Fotos von Kishimoto-Sensei selbst.
Es ist der Sensei persönlich. Auch heute schmückt Kishimoto-Sensei meinen Bildschirmhintergrund, und zwar ist es ein Foto aus einem Artikel im Magazin "Da Vinci" (Kadokawa Verlag).
―― Was haben Sie empfunden, als Sie die Originalzeichnungen in der "NARUTO"-Ausstellung gesehen haben?
Ich dachte: "Es sind tatsächlich nur Zeichnungen auf Papier! Wahnsinn!"
Das liegt auf der Hand, aber als ich die Originale in natura sah, war ich beeindruckt von der gewaltigen Überzeugungskraft, mit der sich innerhalb der Bilderrahmen eine eigene Welt eröffnet, in der Atmosphäre, Schwerkraft und Menschen existieren.
―― Was haben Sie gefühlt, als Sie mit dieser gewaltigen Überzeugungskraft konfrontiert wurden?
Es war beglückend. Natürlich ist Kishimoto-Senseis Arbeit auf technischem Niveau höchstklassig, aber mir wurde klar, dass auch ich auf dem Papier meine ganz eigene Welt erschaffen könnte.
Ich bin noch nicht so weit, aber wenn ich hart arbeite, kann ich es schaffen, die Grundlagen dafür sind vorhanden. Solange ich weiter fleißig lerne, werde ich eines Tages in der Lage sein, es in Wirklichkeit umzusetzen. Das waren meine Gedanken. Ich bekam eine viel konkretere, plastischere Vorstellung von meiner Zukunft.
2015, zum Abschluss der Serie, gab es die "NARUTO"-Ausstellung. Den Ausstellungskatalog habe ich heute mitgebracht. Auf einem der Fotos ist die Nachbildung des Sitzplatzes in der örtlichen Bibliothek zu sehen, in der Kishimoto-Sensei immer gearbeitet hat. Um diese Installation herum waren Bücher und DVDs aus dem Arbeitszimmer des Sensei ausgestellt.
Ich dachte mir, dass die Werke, deren Cover zu sehen waren, wahrscheinlich Kishimoto-Senseis Favoriten sind. Darunter waren "Hunter x Hunter", "Blade of the Immortal", die Filme von Quentin Tarantino, "Elysium", "District 9" und "Die üblichen Verdächtigen". Ich habe mir davon die Filme und Bücher, die ich noch nicht kannte, besorgt und zu Gemüte geführt.
―― Sie verehren Kishimoto-Sensei wirklich sehr!
Seit der Oberschule hatte ich für ein oder zwei Jahre auf meinem Smartphone Bilder von Kishimoto-Sensei und Samura-Sensei als Bildschirmhintergrund eingestellt. Wenn meine Freunde mein Handy sahen, waren sie neugierig, wer diese Personen sind.
―― Es waren also keine Bilder aus "NARUTO", sondern Fotos von Kishimoto-Sensei selbst.
Es ist der Sensei persönlich. Auch heute schmückt Kishimoto-Sensei meinen Bildschirmhintergrund, und zwar ist es ein Foto aus einem Artikel im Magazin "Da Vinci" (Kadokawa Verlag).
―― Was haben Sie empfunden, als Sie die Originalzeichnungen in der "NARUTO"-Ausstellung gesehen haben?
Ich dachte: "Es sind tatsächlich nur Zeichnungen auf Papier! Wahnsinn!"
Das liegt auf der Hand, aber als ich die Originale in natura sah, war ich beeindruckt von der gewaltigen Überzeugungskraft, mit der sich innerhalb der Bilderrahmen eine eigene Welt eröffnet, in der Atmosphäre, Schwerkraft und Menschen existieren.
―― Was haben Sie gefühlt, als Sie mit dieser gewaltigen Überzeugungskraft konfrontiert wurden?
Es war beglückend. Natürlich ist Kishimoto-Senseis Arbeit auf technischem Niveau höchstklassig, aber mir wurde klar, dass auch ich auf dem Papier meine ganz eigene Welt erschaffen könnte.
Ich bin noch nicht so weit, aber wenn ich hart arbeite, kann ich es schaffen, die Grundlagen dafür sind vorhanden. Solange ich weiter fleißig lerne, werde ich eines Tages in der Lage sein, es in Wirklichkeit umzusetzen. Das waren meine Gedanken. Ich bekam eine viel konkretere, plastischere Vorstellung von meiner Zukunft.
"Ich glaubte, es würde mich voranbringen, je nachdem, wie nah Kishimoto-Senseis Werk komme"
―― Ich persönlich fand auch, dass die "Kameraführung" in "Sasuke Retsuden" ähnlich wie die in Kishimoto-Senseis Werken ist.
Das ist wahrscheinlich etwas, was mir in Fleisch und Blut übergegangen ist. Die Vorstellung, mit der ich an die Sache herangegangen bin, war: "Wenn es meine ureigene Arbeit wäre, würde ich es zwar so zeichnen, aber Kishimoto-Sensei würde sich in diesem Fall an einer Kameraeinstellung aus der Entfernung wagen, daher werde ich mich auch daran versuchen."
Als ich Kishimoto-Sensei traf, sagte er mir: "Die Kampfszene gegen 'Meno' im Durchgang ist toll geworden, obwohl es in einem so engen Durchgang schwierig ist, eine gute Einstellung zu wählen". Dafür war ich ihm wirklich dankbar. Denn ich wollte damit meinen Respekt für Kishimoto-Sensei, der viele coole Kampfszenen in engen Gassen gezeichnet hat, zum Ausdruck bringen.
Ich hatte die Vorstellung, eine möglichst nüchterne Kameraeinstellung zu benutzen, ohne eine übertriebene Bildkomposition zu verwenden.
Das ist wahrscheinlich etwas, was mir in Fleisch und Blut übergegangen ist. Die Vorstellung, mit der ich an die Sache herangegangen bin, war: "Wenn es meine ureigene Arbeit wäre, würde ich es zwar so zeichnen, aber Kishimoto-Sensei würde sich in diesem Fall an einer Kameraeinstellung aus der Entfernung wagen, daher werde ich mich auch daran versuchen."
Als ich Kishimoto-Sensei traf, sagte er mir: "Die Kampfszene gegen 'Meno' im Durchgang ist toll geworden, obwohl es in einem so engen Durchgang schwierig ist, eine gute Einstellung zu wählen". Dafür war ich ihm wirklich dankbar. Denn ich wollte damit meinen Respekt für Kishimoto-Sensei, der viele coole Kampfszenen in engen Gassen gezeichnet hat, zum Ausdruck bringen.
Ich hatte die Vorstellung, eine möglichst nüchterne Kameraeinstellung zu benutzen, ohne eine übertriebene Bildkomposition zu verwenden.
―― Sie haben sich sozusagen vorgestellt, wie es Kishimoto-Sensei machen würde, wenn er das Werk selbst zeichnen würde?
Ich hatte die Absicht, an einigen Stellen großformatige Panels im Stil von Kishimoto-Sensei einzustreuen. Kishimoto-Sensei würde vielleicht sagen, dass ich es nicht so weit treiben muss ... aber damals hatte ich Schwierigkeiten mit meiner eigenen Zeichenkunst, und ich glaubte, es würde mich voranbringen, je nachdem, wie nah ich Kishimoto-Senseis Werk komme.
Ich hatte die Absicht, an einigen Stellen großformatige Panels im Stil von Kishimoto-Sensei einzustreuen. Kishimoto-Sensei würde vielleicht sagen, dass ich es nicht so weit treiben muss ... aber damals hatte ich Schwierigkeiten mit meiner eigenen Zeichenkunst, und ich glaubte, es würde mich voranbringen, je nachdem, wie nah ich Kishimoto-Senseis Werk komme.
Im Einklang mit Kishimoto-Senseis Gedanken
―― Kann Ihre Verehrung für Kishimoto-Sensei manchmal auch schmerzhaft sein?
Als ich "Sasuke Retsuden" zeichnete, war ich manchmal besorgt, dass ich das Image der Marke "NARUTO", die von Menschen auf der ganzen Welt geliebt wird, beschädigen könnte, aber dann sagte ich mir: "Zeig, was du kannst!“
―― Können Sie uns die Anekdote mit der identischen Bildkomposition des letzten Panels des letzten Kapitels bei den Storyboard-Zeichnungen von Kishimoto-Sensei und Ihnen erzählen?
Da gibt es ein Panel, in dem Sasuke und Sakura von hinten gezeigt werden. Aber der verantwortliche Redakteur schlug vor, Sasuke besser von vorn zu zeigen, weil im letzten Kapitel sein Gesicht nicht oft zu sehen war. "Stimmt, die Perspektive kam gar nicht vor!", dachte ich und veränderte gleich die Zeichnung so, dass er frontal zu sehen war.
Nachdem der Redakteur Kishimoto-Sensei das von mir auf diese Weise korrigierte Storyboard zeigte, machte sich der Sensei die Mühe, selbst einen Korrekturvorschlag für die letzte Einzelseite der Geschichte zu zeichnen. Dieser hatte eine Bildkomposition, die beinahe identisch mit meinem ersten, verworfenen Entwurf, Sasuke und Sakura in Rückenansicht zeigte.
Der verantwortliche Redakteur entschuldigte sich bei mir und sagte, er befürchte, nun mein Vertrauen verloren zu haben (lacht).
Kishimoto-Sensei hatte schon einmal eine Storyboard-Seite für mich gezeichnet, und ich war etwas verlegen gewesen. Daher habe ich erstmal einen Schreck gekriegt, als er noch eine weitere Seite gezeichnet hatte. Ich war dann aber sehr froh, dass meine Vorstellung der von Kishimoto-Sensei offenbar ein wenig geähnelt hatte.
Als ich "Sasuke Retsuden" zeichnete, war ich manchmal besorgt, dass ich das Image der Marke "NARUTO", die von Menschen auf der ganzen Welt geliebt wird, beschädigen könnte, aber dann sagte ich mir: "Zeig, was du kannst!“
―― Können Sie uns die Anekdote mit der identischen Bildkomposition des letzten Panels des letzten Kapitels bei den Storyboard-Zeichnungen von Kishimoto-Sensei und Ihnen erzählen?
Da gibt es ein Panel, in dem Sasuke und Sakura von hinten gezeigt werden. Aber der verantwortliche Redakteur schlug vor, Sasuke besser von vorn zu zeigen, weil im letzten Kapitel sein Gesicht nicht oft zu sehen war. "Stimmt, die Perspektive kam gar nicht vor!", dachte ich und veränderte gleich die Zeichnung so, dass er frontal zu sehen war.
Nachdem der Redakteur Kishimoto-Sensei das von mir auf diese Weise korrigierte Storyboard zeigte, machte sich der Sensei die Mühe, selbst einen Korrekturvorschlag für die letzte Einzelseite der Geschichte zu zeichnen. Dieser hatte eine Bildkomposition, die beinahe identisch mit meinem ersten, verworfenen Entwurf, Sasuke und Sakura in Rückenansicht zeigte.
Der verantwortliche Redakteur entschuldigte sich bei mir und sagte, er befürchte, nun mein Vertrauen verloren zu haben (lacht).
Kishimoto-Sensei hatte schon einmal eine Storyboard-Seite für mich gezeichnet, und ich war etwas verlegen gewesen. Daher habe ich erstmal einen Schreck gekriegt, als er noch eine weitere Seite gezeichnet hatte. Ich war dann aber sehr froh, dass meine Vorstellung der von Kishimoto-Sensei offenbar ein wenig geähnelt hatte.
Der Damm ist gebrochen und die Liebe nimmt unaufhaltsam weiter ihren Lauf
―― Haben Sie sich durch die Arbeit an "Sasuke Retsuden" verändert?
Es ist, als ob ein Damm gebrochen wäre und meine Liebe zu "NARUTO" jetzt wieder ungehindert ihren Lauf nimmt.
Vor der Arbeit an "Sasuke Retsuden", hatte ich das Gefühl, dass ich meinen eigenen künstlerisch selbstständigen und originellen Stil finden müsste. Unbewusst habe ich mich von "NARUTO" ferngehalten.
Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als ich darüber nachdachte, mich von Werken inspirieren zu lassen, die ich noch nicht gelesen hatte, kam die Anfrage, ob ich "Sasuke Retsuden" zeichnen wolle. Daraufhin habe ich wieder angefangen, "NARUTO" zu lesen und meine Liebe brach sich erneut ihre Bahn.
Ich glaube, ich kann ohne Übertreibung behaupten, dass ich es nur dank "NARUTO" so weit gebracht habe.
Es ist, als ob ein Damm gebrochen wäre und meine Liebe zu "NARUTO" jetzt wieder ungehindert ihren Lauf nimmt.
Vor der Arbeit an "Sasuke Retsuden", hatte ich das Gefühl, dass ich meinen eigenen künstlerisch selbstständigen und originellen Stil finden müsste. Unbewusst habe ich mich von "NARUTO" ferngehalten.
Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als ich darüber nachdachte, mich von Werken inspirieren zu lassen, die ich noch nicht gelesen hatte, kam die Anfrage, ob ich "Sasuke Retsuden" zeichnen wolle. Daraufhin habe ich wieder angefangen, "NARUTO" zu lesen und meine Liebe brach sich erneut ihre Bahn.
Ich glaube, ich kann ohne Übertreibung behaupten, dass ich es nur dank "NARUTO" so weit gebracht habe.
―― Was sind Ihre nächsten Pläne?
Ich habe eine Geschichte, die ich gerne zeichnen will und ich hoffe, sie mit der Unterstützung meines Redakteurs realisieren zu können. Jetzt, nachdem ich "Sasuke Retsuden" zeichnen durfte, denke ich, sollte ich meine Wünsche offen äußern.
Bevor ich "Sasuke Retsuden" gezeichnet habe, habe ich mich unheimlich angestrengt und die verschiedensten Dinge ausprobiert, aber jetzt denke ich, wenn es dem Stil oder Werk eines anderen Künstlers ähnelt, ist es auch okay. Das heißt natürlich nicht, dass ich genau dasselbe machen will. Ich kann es nicht gut ausdrücken, aber das ist in etwa, was ich fühle.
Hier geht's zum 1. Teil
Hier geht's zum 3. Teil
Shingo Kimura
Manga-Zeichner
Geboren in Gunma, Japan. Absolvent der Kiryu-Universität im Fachbereich Kunst und Design. Gewinner des zweiten Platzes beim 95. Tezuka-Preis. Debütierte mit dem Kurzwerk "Kuimodoshi" in der September Ausgabe 2018 des Magazins "JUMP SQ".
Seit 2022 ist er für die Manga-Ausgabe von "NARUTO - Sasuke Retsuden: Herr und Frau Uchiha und der Sternenhimmel" (Original-Autoren: Masashi Kishimoto, Jun Esaka (JUMP j BOOKS)) in den Magazinen "Shonen JUMP+" und "MANGA Plus" verantwortlich.
Interview/Text: Asami Sato
Ich habe eine Geschichte, die ich gerne zeichnen will und ich hoffe, sie mit der Unterstützung meines Redakteurs realisieren zu können. Jetzt, nachdem ich "Sasuke Retsuden" zeichnen durfte, denke ich, sollte ich meine Wünsche offen äußern.
Bevor ich "Sasuke Retsuden" gezeichnet habe, habe ich mich unheimlich angestrengt und die verschiedensten Dinge ausprobiert, aber jetzt denke ich, wenn es dem Stil oder Werk eines anderen Künstlers ähnelt, ist es auch okay. Das heißt natürlich nicht, dass ich genau dasselbe machen will. Ich kann es nicht gut ausdrücken, aber das ist in etwa, was ich fühle.
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Shingo Kimura
Manga-Zeichner
Geboren in Gunma, Japan. Absolvent der Kiryu-Universität im Fachbereich Kunst und Design. Gewinner des zweiten Platzes beim 95. Tezuka-Preis. Debütierte mit dem Kurzwerk "Kuimodoshi" in der September Ausgabe 2018 des Magazins "JUMP SQ".
Seit 2022 ist er für die Manga-Ausgabe von "NARUTO - Sasuke Retsuden: Herr und Frau Uchiha und der Sternenhimmel" (Original-Autoren: Masashi Kishimoto, Jun Esaka (JUMP j BOOKS)) in den Magazinen "Shonen JUMP+" und "MANGA Plus" verantwortlich.
Interview/Text: Asami Sato