Narutos Welt
29/06/2023
Warum sind Ninja außerhalb von Japan so populär? Wir fragen den legendären Hollywood-Ninja-Darsteller Sho Kosugi und einen Experten für amerikanische Literatur
Warum sind Ninja weltweit so beliebt?
Ich, der Autor dieses Artikels, habe mehrere Jahre in Los Angeles, USA gelebt. Als ich dort mit meinen Freunden Straßenkünstlern bei ihren akrobatischen Vorführungen zugeschaut habe, fielen nicht selten Ausrufe wie "Wow! Wie ein Ninja!". Das Wort wurde wie selbstverständlich verwendet und auch in Film und Fernsehen gibt es unzählige Werke, bei denen es um Ninja geht. Und wie ihr alle wisst, ist auch "NARUTO" ein in den USA und der ganzen Welt beliebtes Werk, das Ninja zum Motiv hat.
Jedoch scheint sich der Begriff "NINJA", wie ihn Menschen in den USA verstehen, auf eine bemerkenswerte Art und Weise von dem japanischen Begriff zu unterscheiden. Es wirkt beinahe so, als seien "japanische Ninja" über das Meer gereist, um fortan ein Eigenleben als "internationale Ninja" zu führen. Was mich dabei interessiert, ist: Wann und wie ist es dazu gekommen, dass dieser Begriff international bekannt wurde? Diese kniffligen Fragen habe ich dem als Hollywood-Schauspieler bekannten Sho Kosugi gestellt.
Ich, der Autor dieses Artikels, habe mehrere Jahre in Los Angeles, USA gelebt. Als ich dort mit meinen Freunden Straßenkünstlern bei ihren akrobatischen Vorführungen zugeschaut habe, fielen nicht selten Ausrufe wie "Wow! Wie ein Ninja!". Das Wort wurde wie selbstverständlich verwendet und auch in Film und Fernsehen gibt es unzählige Werke, bei denen es um Ninja geht. Und wie ihr alle wisst, ist auch "NARUTO" ein in den USA und der ganzen Welt beliebtes Werk, das Ninja zum Motiv hat.
Jedoch scheint sich der Begriff "NINJA", wie ihn Menschen in den USA verstehen, auf eine bemerkenswerte Art und Weise von dem japanischen Begriff zu unterscheiden. Es wirkt beinahe so, als seien "japanische Ninja" über das Meer gereist, um fortan ein Eigenleben als "internationale Ninja" zu führen. Was mich dabei interessiert, ist: Wann und wie ist es dazu gekommen, dass dieser Begriff international bekannt wurde? Diese kniffligen Fragen habe ich dem als Hollywood-Schauspieler bekannten Sho Kosugi gestellt.
Seinen Durchbruch hatte Sho Kosugi 1981 in dem amerikanischen Film "Ninja, die Killer-Maschine" in der Rolle des Bösewichts "Hasegawa". Er landete als Hauptdarsteller mehrerer "Ninja-Filme" eine Reihe von Hits und schaffte es, der erste "1 Million Dollar-Star" japanischer Herkunft zu werden, und wird als eine zentrale Persönlichkeit des Ninja-Booms in den USA der 1980er Jahre angesehen.
Gerade er müsste sich doch mit dem Wandel des "japanischen Ninja" zum "internationalen Ninja" auskennen. Wenn ich die amerikanische Ninja-Popkultur erst einmal verstehe, finde ich vielleicht auch Hinweise auf eine Verbindung zur internationalen Beliebtheit von "NARUTO".
Im ersten Teil dieses Artikels befrage ich Sho Kosugi zur Geburt des amerikanischen Ninja-Film-Genres und nach interessanten Insider-Anekdoten aus der Zeit, als ganz Amerika im Ninja-Fieber war. Und in der zweiten Hälfte des Artikels klärt Professor Toshihiro Inoue von der Sonoda Gakuen Frauenuniversität, ein Experte für die Entwicklung des internationalen Ninja-Bildes, die Hintergründe für die Entstehung des einzigartigen Ninja-Bildes in den USA auf!
Gerade er müsste sich doch mit dem Wandel des "japanischen Ninja" zum "internationalen Ninja" auskennen. Wenn ich die amerikanische Ninja-Popkultur erst einmal verstehe, finde ich vielleicht auch Hinweise auf eine Verbindung zur internationalen Beliebtheit von "NARUTO".
Im ersten Teil dieses Artikels befrage ich Sho Kosugi zur Geburt des amerikanischen Ninja-Film-Genres und nach interessanten Insider-Anekdoten aus der Zeit, als ganz Amerika im Ninja-Fieber war. Und in der zweiten Hälfte des Artikels klärt Professor Toshihiro Inoue von der Sonoda Gakuen Frauenuniversität, ein Experte für die Entwicklung des internationalen Ninja-Bildes, die Hintergründe für die Entstehung des einzigartigen Ninja-Bildes in den USA auf!
Inhalt
・Der Grund für Narutos Popularität in den USA liegt in der im Inneren verborgenen Stärke und Leidenschaft?!
・Als Ninja begannen, das Nunchaku zu schwingen - Die Geburtsstunde der amerikanischen Ninja-Popkultur
・Taekwondo, 007 und mehr! Wie Sho Kosugis Inszenierung Ninja zu coolen Helden gemacht hat
・Die meisten US-Amerikaner haben schon mal von Ninja gehört - Der Ninja-Boom in der US-amerikanischen Pop-Kultur aus der Sicht eines seiner Protagonisten
・Sich nicht von Regeln einschränken lassen, sondern alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen - So entstehen Meisterwerke wie "NARUTO"
・Von Revolverhelden, Kung-Fu und Ninja zu "NARUTO" - Wir befragen einen Experten für amerikanische Literatur über das Heldenbild in den USA
・Der Kampf mit den inneren Dämonen - Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Naruto und der amerikanischen Literatur
・Als Ninja begannen, das Nunchaku zu schwingen - Die Geburtsstunde der amerikanischen Ninja-Popkultur
・Taekwondo, 007 und mehr! Wie Sho Kosugis Inszenierung Ninja zu coolen Helden gemacht hat
・Die meisten US-Amerikaner haben schon mal von Ninja gehört - Der Ninja-Boom in der US-amerikanischen Pop-Kultur aus der Sicht eines seiner Protagonisten
・Sich nicht von Regeln einschränken lassen, sondern alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen - So entstehen Meisterwerke wie "NARUTO"
・Von Revolverhelden, Kung-Fu und Ninja zu "NARUTO" - Wir befragen einen Experten für amerikanische Literatur über das Heldenbild in den USA
・Der Kampf mit den inneren Dämonen - Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Naruto und der amerikanischen Literatur
―― Herr Kosugi, kennen Sie "NARUTO"?
Sho Kosugi (im Folgenden "Sho"): Den Anime habe ich schon mal gesehen. Die Stärke von "NARUTO" sind die auftretenden Charaktere.
In dem Protagonisten Naruto, der zu Anfang von den Bewohnern Konohas als Außenseiter behandelt wird und äußerst einsam ist, schlummert eine unglaubliche Stärke und Überzeugung. Bei dieser Art Charakter werden Europäer und Amerikaner einfach schwach. Der Hauptcharakter von Clint Eastwoods "Dirty Harry" ist zwar wortkarg und einsam, aber wenn es drauf ankommt, auch äußerst stark. Ich denke, diese im Inneren verborgene Kraft übt für Menschen aus Europa oder Amerika einen besonderen Reiz aus.
Sho Kosugi (im Folgenden "Sho"): Den Anime habe ich schon mal gesehen. Die Stärke von "NARUTO" sind die auftretenden Charaktere.
In dem Protagonisten Naruto, der zu Anfang von den Bewohnern Konohas als Außenseiter behandelt wird und äußerst einsam ist, schlummert eine unglaubliche Stärke und Überzeugung. Bei dieser Art Charakter werden Europäer und Amerikaner einfach schwach. Der Hauptcharakter von Clint Eastwoods "Dirty Harry" ist zwar wortkarg und einsam, aber wenn es drauf ankommt, auch äußerst stark. Ich denke, diese im Inneren verborgene Kraft übt für Menschen aus Europa oder Amerika einen besonderen Reiz aus.
―― So betrachtet ist es kein Wunder, dass "NARUTO" international so beliebt ist, nicht wahr?
Sho: "Ertragen" und "Unterdrückung" sind auch zwei sehr wichtige Storyelemente, die den Reiz von "NARUTO" ausmachen.
Ich glaube, das Bild des Ninja, wie ich es dargestellt habe, ähnelt der speziell amerikanischen Vorstellung von einem Helden. Um Rache an jenen zu üben, die seiner Familie geschadet haben, erträgt er die Unterdrückung, um am Ende die im Inneren verborgenen Gefühle und Kräfte explosionsartig rauszulassen. Sowohl die Ninja-Filme, in denen ich mitgespielt habe, als auch "NARUTO" besitzen diese Elemente.
Sho: "Ertragen" und "Unterdrückung" sind auch zwei sehr wichtige Storyelemente, die den Reiz von "NARUTO" ausmachen.
Ich glaube, das Bild des Ninja, wie ich es dargestellt habe, ähnelt der speziell amerikanischen Vorstellung von einem Helden. Um Rache an jenen zu üben, die seiner Familie geschadet haben, erträgt er die Unterdrückung, um am Ende die im Inneren verborgenen Gefühle und Kräfte explosionsartig rauszulassen. Sowohl die Ninja-Filme, in denen ich mitgespielt habe, als auch "NARUTO" besitzen diese Elemente.
―― Über das von Ihnen in Amerika geschaffene Bild des "Ninja" würde ich gerne mehr erfahren, doch zunächst interessiert mich, wie es der Japaner Sho Kosugi geschafft hat, nicht nur zum Hollywood-Schauspieler, sondern auch zu dem "Ninja-Schauspieler" schlechthin zu werden!
Sho: Von der Grund- bis zur Oberschule drehte sich bei mir alles um Karate und Baseball, weswegen ich ursprünglich vorhatte, auf eine Universität mit einem berühmten Baseballteam zu gehen. Jedoch bin ich bei der Aufnahmeprüfung durchgefallen. Und das zwei Mal. Ich war daraufhin so deprimiert, dass ich sogar mit dem Gedanken gespielt habe, mich in den Fluss zu werfen. Meine beiden großen Schwestern rieten mir daraufhin, im Ausland ein neues Leben anzufangen, und schenkten mir ein Einweg-Ticket nach Los Angeles. Damals war ich 19 Jahre alt.
In den USA angekommen ging ich, während ich jobbte, weiter zur Universität. Zu dieser Zeit feierten in den USA die Filme von Bruce Lee große Erfolge, was einen riesigen Kung Fu-Boom auslöste. Dadurch wurde auch Karate als eine weitere fernöstliche Kampfsportart nach und nach populärer. Eines Tages bat mich ein Freund von der Uni, ihm Karate beizubringen, woraufhin ich einen Karate-Kurs an der Universität eröffnete. Dieser wurde immer größer, sodass ich schließlich ein eigenes Dojo eröffnete. Ich nahm auch an Karate- und Mixed Martial Arts-Wettkämpfen in ganz Amerika teil, bei denen ich über 600 Trophäen und Medaillen errang.
Nachdem ich mir so einen Namen als Karatekämpfer gemacht hatte, dachte ich mir, dass mein Kindheitstraum, Filmschauspieler zu werden, so vielleicht doch noch in Erfüllung gehen könnte. Doch wie sehr ich mich auch ins Zeug legte, 8 Jahre lang musste ich mich mit Statistenrollen begnügen. Gerade als ich schon überlegte, es endgültig aufzugeben, durfte ich für den Film "Ninja, die Killer-Maschine" vorsprechen. Da ich nicht nur Japaner war, sondern auch Karate und den Umgang mit Waffen beherrschte, konnte ich mich unter hunderten von Bewerbern durchsetzen.
Sho: Von der Grund- bis zur Oberschule drehte sich bei mir alles um Karate und Baseball, weswegen ich ursprünglich vorhatte, auf eine Universität mit einem berühmten Baseballteam zu gehen. Jedoch bin ich bei der Aufnahmeprüfung durchgefallen. Und das zwei Mal. Ich war daraufhin so deprimiert, dass ich sogar mit dem Gedanken gespielt habe, mich in den Fluss zu werfen. Meine beiden großen Schwestern rieten mir daraufhin, im Ausland ein neues Leben anzufangen, und schenkten mir ein Einweg-Ticket nach Los Angeles. Damals war ich 19 Jahre alt.
In den USA angekommen ging ich, während ich jobbte, weiter zur Universität. Zu dieser Zeit feierten in den USA die Filme von Bruce Lee große Erfolge, was einen riesigen Kung Fu-Boom auslöste. Dadurch wurde auch Karate als eine weitere fernöstliche Kampfsportart nach und nach populärer. Eines Tages bat mich ein Freund von der Uni, ihm Karate beizubringen, woraufhin ich einen Karate-Kurs an der Universität eröffnete. Dieser wurde immer größer, sodass ich schließlich ein eigenes Dojo eröffnete. Ich nahm auch an Karate- und Mixed Martial Arts-Wettkämpfen in ganz Amerika teil, bei denen ich über 600 Trophäen und Medaillen errang.
Nachdem ich mir so einen Namen als Karatekämpfer gemacht hatte, dachte ich mir, dass mein Kindheitstraum, Filmschauspieler zu werden, so vielleicht doch noch in Erfüllung gehen könnte. Doch wie sehr ich mich auch ins Zeug legte, 8 Jahre lang musste ich mich mit Statistenrollen begnügen. Gerade als ich schon überlegte, es endgültig aufzugeben, durfte ich für den Film "Ninja, die Killer-Maschine" vorsprechen. Da ich nicht nur Japaner war, sondern auch Karate und den Umgang mit Waffen beherrschte, konnte ich mich unter hunderten von Bewerbern durchsetzen.
Als Ninja begannen, das Nunchaku zu schwingen - Die Geburtsstunde der amerikanischen Ninja-Popkultur
―― Es heißt, dass "Ninja, die Killer-Maschine" in ganz Amerika in den 1980er Jahren einen regelrechten "Ninja-Boom" auslöste, aber wie kam es überhaupt dazu, dass ein Film mit dem Thema "Ninja" gedreht wurde? Zu dieser Zeit war es doch ziemlich selten, dass Menschen ostasiatischer Herkunft in Filmen eine wichtige Rolle spielten, oder?
Sho: Entscheidend war, dass ein männlicher Weißer die Hauptrolle spielte. Ein Projekt mit einem Japaner in der Hauptrolle wäre zu dieser Zeit in Hollywood niemals durchgekommen. Anfänglich war der Titel, glaube ich, auch "Dance of Death" (Anm. d. Übers.: "Tanz des Todes") oder so etwas in der Art.
Frohen Mutes habe ich mich also zu den Aufnahmen auf die Philippinen begeben. Jedoch wurde der Hauptdarsteller gleich am ersten Tag der Dreharbeiten von Regie und Produktion gefeuert, weil sie ihn für nicht kameratauglich hielten. Am Abend dieses ereignisreichen Tages rief mich dann der Produzent zu sich und ich dachte schon, nun geht's mir auch an den Kragen. Zu meinem Erstaunen sagte er mir aber, dass er noch nie jemanden mit meiner Körpergröße getroffen hätte, der sich so flink bewegen konnte. Deswegen sei ich als Stuntdouble viel zu schade und er schrieb das Drehbuch für mich um, so dass ich mein Können in der Nebenrolle des Hasegawa zeigen konnte. In einem Moment vom Stuntdouble zu einem der Hauptdarsteller zu werden, das war damals wirklich wie im Traum für mich!
Sho: Entscheidend war, dass ein männlicher Weißer die Hauptrolle spielte. Ein Projekt mit einem Japaner in der Hauptrolle wäre zu dieser Zeit in Hollywood niemals durchgekommen. Anfänglich war der Titel, glaube ich, auch "Dance of Death" (Anm. d. Übers.: "Tanz des Todes") oder so etwas in der Art.
Frohen Mutes habe ich mich also zu den Aufnahmen auf die Philippinen begeben. Jedoch wurde der Hauptdarsteller gleich am ersten Tag der Dreharbeiten von Regie und Produktion gefeuert, weil sie ihn für nicht kameratauglich hielten. Am Abend dieses ereignisreichen Tages rief mich dann der Produzent zu sich und ich dachte schon, nun geht's mir auch an den Kragen. Zu meinem Erstaunen sagte er mir aber, dass er noch nie jemanden mit meiner Körpergröße getroffen hätte, der sich so flink bewegen konnte. Deswegen sei ich als Stuntdouble viel zu schade und er schrieb das Drehbuch für mich um, so dass ich mein Können in der Nebenrolle des Hasegawa zeigen konnte. In einem Moment vom Stuntdouble zu einem der Hauptdarsteller zu werden, das war damals wirklich wie im Traum für mich!
―― In "Ninja, die Killer-Maschine" traten Sie nicht nur in der Rolle des Antagonisten "Hasegawa" auf, sondern auch als Double in Action-Szenen für Franco Nero, welcher kurzfristig die Hauptrolle übernahm.
Sho: Genau. Franco Nero ist Italiener und hatte keine Ahnung von Ninja. Es ging so weit, dass er, als er zum ersten Mal ein Katana in die Hand nahm, es verkehrt herum mit der Klinge zu sich hielt (lacht). Franco Nero ist ein Schauspieler, der in der Welt des Italowestern (in Italien produzierte Western) aktiv war, und da es für ihn schwierig war, in kurzer Zeit ostasiatische Kampfkünste zu erlernen, wurde ich zu seinem Double. Da ich ein Ninja-Kostüm trug, konnte ich mein Gesicht verbergen, sodass die Zuschauer nichts bemerkten (lacht).
Nicht nur Franco Nero, auch die restlichen Mitarbeiter am Set von "Ninja, die Killer-Maschine" hatten nicht wirklich Ahnung von Ninja. Ich dachte, die Mitarbeiter hätten vorher Ninja-Waffen als Requisiten besorgt, aber als ich sie danach fragte, meinten sie nur: "Die kann man doch auf den Philippinen bekommen, oder?" (lacht). Natürlich konnte man in den frühen 80ern auf den Philippinen keine Ninja-Waffen finden. Und so hatten wir keine andere Wahl, als meine privaten Nunchaku und Tonfa für den Dreh zu benutzen, die ich fürs Training mitgebracht hatte.
Sho: Genau. Franco Nero ist Italiener und hatte keine Ahnung von Ninja. Es ging so weit, dass er, als er zum ersten Mal ein Katana in die Hand nahm, es verkehrt herum mit der Klinge zu sich hielt (lacht). Franco Nero ist ein Schauspieler, der in der Welt des Italowestern (in Italien produzierte Western) aktiv war, und da es für ihn schwierig war, in kurzer Zeit ostasiatische Kampfkünste zu erlernen, wurde ich zu seinem Double. Da ich ein Ninja-Kostüm trug, konnte ich mein Gesicht verbergen, sodass die Zuschauer nichts bemerkten (lacht).
Nicht nur Franco Nero, auch die restlichen Mitarbeiter am Set von "Ninja, die Killer-Maschine" hatten nicht wirklich Ahnung von Ninja. Ich dachte, die Mitarbeiter hätten vorher Ninja-Waffen als Requisiten besorgt, aber als ich sie danach fragte, meinten sie nur: "Die kann man doch auf den Philippinen bekommen, oder?" (lacht). Natürlich konnte man in den frühen 80ern auf den Philippinen keine Ninja-Waffen finden. Und so hatten wir keine andere Wahl, als meine privaten Nunchaku und Tonfa für den Dreh zu benutzen, die ich fürs Training mitgebracht hatte.
―― Ich habe mich immer gefragt, weshalb die Ninja in amerikanischen Filmen mit Nunchaku hantieren – haben Sie das etwa damals eingeführt?
Sho: Das kann tatsächlich stimmen. Ich dachte, ich hätte das große Los gezogen, in einem amerikanischen Ninja-Film mitzuspielen, aber irgendwie ging es in eine verrückte Richtung, die vom traditionellen Bild des Ninja abwich (lacht). Glücklicherweise war der Film ein voller Erfolg (laut Shos Autobiografie betrug das weltweite Einspielergebnis von "Ninja, die Killer-Maschine" über 8 Milliarden Yen, wenn man den damaligen Yen/Dollar-Kurs in Betracht zieht) ...
Sho: Das kann tatsächlich stimmen. Ich dachte, ich hätte das große Los gezogen, in einem amerikanischen Ninja-Film mitzuspielen, aber irgendwie ging es in eine verrückte Richtung, die vom traditionellen Bild des Ninja abwich (lacht). Glücklicherweise war der Film ein voller Erfolg (laut Shos Autobiografie betrug das weltweite Einspielergebnis von "Ninja, die Killer-Maschine" über 8 Milliarden Yen, wenn man den damaligen Yen/Dollar-Kurs in Betracht zieht) ...
Als der Blockbuster "Teenage Mutant Ninja Turtles" erschien, in dem es ebenfalls um Ninja ging, und ich sah, wie die Charaktere darin von echten Ninja niemals benutzte Waffen wie Nunchaku und so weiter benutzten, wurde mir bewusst, dass es sein könnte, dass ich für die Entstehung einer falschen Vorstellung von Ninja gesorgt habe.
Schon kurz nach dem ersten Film teilten mir die Produzenten mit, dass sie mir die Hauptrolle im zweiten Film geben wollen, und so kam es, dass ich die Hauptrolle in "Die Rückkehr der Ninja" (Veröffentlichung 1982, Anm. d. Übers.: Englischer Originaltitel: "Revenge of the Ninja") spielte.
Schon kurz nach dem ersten Film teilten mir die Produzenten mit, dass sie mir die Hauptrolle im zweiten Film geben wollen, und so kam es, dass ich die Hauptrolle in "Die Rückkehr der Ninja" (Veröffentlichung 1982, Anm. d. Übers.: Englischer Originaltitel: "Revenge of the Ninja") spielte.
―― Wie wollten Sie Ninja in "Die Rückkehr der Ninja" porträtieren?
Sho: Ich wollte mehr vom traditionellen Bild der Ninja in den Film einfließen lassen. Also besuchte ich Iga und Koga (Anm. d. Übers.: Orte in Japan, die berühmte Ninja-Clans beheimateten), sah mir in Museen etc. Materialien an und besorgte mir Literatur, um herauszufinden, was für Ninja-Waffen es gab und ob diese im Film verwendet werden könnten. Da es unwahrscheinlich war, dass ich in Hollywood zufriedenstellende Ninja-Requisiten finden würde, beschloss ich, selbst Ninja-Kostüme, Tabi und Waffen herzustellen und gründete dafür meine eigene Firma, Sho Kosugi Enterprises.
―― Auch der zweite Film, für den Sie diese Vorbereitungen getroffen haben, hat wenig mit dem traditionellen Bild von Ninja zu tun. Welche Anpassungen haben Sie für den amerikanischen Markt vorgenommen?
Sho: Ich habe Ninja als Superhelden wie Superman oder Batman dargestellt und nicht als Spione im Verborgenen, die Attentate und Sabotage verüben. Zu dieser wirklichkeitsfernen Darstellung mag es zwar unterschiedliche Meinungen geben, aber ich wollte Ninja als etwas zeigen, zu dem kleine Kinder aufschauen können.
Natürlich gab es am Set einige Diskussionen darüber, inwiefern man das traditionelle Bild von Ninja berücksichtigen sollte. Im Film spazieren die Ninja zum Beispiel am helllichten Tag schwarz gekleidet durch die Stadt, weshalb ich viele Diskussionen mit den Produzenten führte, "Wenn sie tagsüber im schwarzen Kostüm rumlaufen, fallen sie doch total auf – das macht irgendwie keinen Sinn, oder?"
Die Produzenten meinten dazu: "Dass Ninja nachts schwarz tragen, liegt auf der Hand, aber davon hat der Zuschauer nichts, da er sie nicht sehen kann. Gerade, wenn sie die schwarze Kleidung auch tagsüber tragen, sieht es cool aus." Die Logik dahinter ist, dass, wenn Ninja als Superhelden in Hollywood-Filmen auftreten und sie von der ganzen Welt gesehen werden sollen, darf man sie nicht versteckt herumschleichen lassen.
Sho: Ich wollte mehr vom traditionellen Bild der Ninja in den Film einfließen lassen. Also besuchte ich Iga und Koga (Anm. d. Übers.: Orte in Japan, die berühmte Ninja-Clans beheimateten), sah mir in Museen etc. Materialien an und besorgte mir Literatur, um herauszufinden, was für Ninja-Waffen es gab und ob diese im Film verwendet werden könnten. Da es unwahrscheinlich war, dass ich in Hollywood zufriedenstellende Ninja-Requisiten finden würde, beschloss ich, selbst Ninja-Kostüme, Tabi und Waffen herzustellen und gründete dafür meine eigene Firma, Sho Kosugi Enterprises.
―― Auch der zweite Film, für den Sie diese Vorbereitungen getroffen haben, hat wenig mit dem traditionellen Bild von Ninja zu tun. Welche Anpassungen haben Sie für den amerikanischen Markt vorgenommen?
Sho: Ich habe Ninja als Superhelden wie Superman oder Batman dargestellt und nicht als Spione im Verborgenen, die Attentate und Sabotage verüben. Zu dieser wirklichkeitsfernen Darstellung mag es zwar unterschiedliche Meinungen geben, aber ich wollte Ninja als etwas zeigen, zu dem kleine Kinder aufschauen können.
Natürlich gab es am Set einige Diskussionen darüber, inwiefern man das traditionelle Bild von Ninja berücksichtigen sollte. Im Film spazieren die Ninja zum Beispiel am helllichten Tag schwarz gekleidet durch die Stadt, weshalb ich viele Diskussionen mit den Produzenten führte, "Wenn sie tagsüber im schwarzen Kostüm rumlaufen, fallen sie doch total auf – das macht irgendwie keinen Sinn, oder?"
Die Produzenten meinten dazu: "Dass Ninja nachts schwarz tragen, liegt auf der Hand, aber davon hat der Zuschauer nichts, da er sie nicht sehen kann. Gerade, wenn sie die schwarze Kleidung auch tagsüber tragen, sieht es cool aus." Die Logik dahinter ist, dass, wenn Ninja als Superhelden in Hollywood-Filmen auftreten und sie von der ganzen Welt gesehen werden sollen, darf man sie nicht versteckt herumschleichen lassen.
―― Die von Ihnen inszenierten Action-Szenen enthalten auch Ninja-untypische Elemente.
Sho: Sie basieren auf Bewegungsabläufen aus dem Karate, das ich ursprünglich gelernt hatte. Außerdem habe ich Elemente aus dem Taekwondo und dem Geräteturnen eingebaut, um die Actionszenen im Film attraktiver zu gestalten. Die Fußtechnik im Taekwondo ist wirklich spektakulär, weshalb ich dachte, es wäre bestimmt interessant, diese ebenfalls mit einfließen zu lassen.
Mir wurde oft gesagt, dass meine Tritte aussehen, als würde ich tanzen – das liegt daran, dass ich auch tatsächlich Tanzschritte im Kopf hatte. Um ehrlich zu sein, nahm ich während meiner Studienzeit Tanzunterricht und ich möchte zwar nicht prahlen, aber ich war der Beste in meiner Klasse (lacht).
Sho: Sie basieren auf Bewegungsabläufen aus dem Karate, das ich ursprünglich gelernt hatte. Außerdem habe ich Elemente aus dem Taekwondo und dem Geräteturnen eingebaut, um die Actionszenen im Film attraktiver zu gestalten. Die Fußtechnik im Taekwondo ist wirklich spektakulär, weshalb ich dachte, es wäre bestimmt interessant, diese ebenfalls mit einfließen zu lassen.
Mir wurde oft gesagt, dass meine Tritte aussehen, als würde ich tanzen – das liegt daran, dass ich auch tatsächlich Tanzschritte im Kopf hatte. Um ehrlich zu sein, nahm ich während meiner Studienzeit Tanzunterricht und ich möchte zwar nicht prahlen, aber ich war der Beste in meiner Klasse (lacht).
―― Sie kombinieren eine Menge verschiedener Elemente in Ihren Action-Szenen.
Sho: Manche Leute denken vermutlich: "Das ist doch kein Ninja, das ist nur irgend so ein Mischmasch", aber ich glaube, es ist besser, anstatt auf Stilfragen zu beharren, alle brauchbaren Elemente, egal woher sie kommen, einzubauen, wenn der Film dadurch interessanter wird.
Es geht nicht nur um Techniken, sondern auch um die Waffen im Film. Ich habe mich für meine Ninja-Waffen von den 007-Filmen über James Bond inspirieren lassen. Zum Beispiel fungiert Bonds Armbanduhr als Waffe oder als Kommunikator. Ich dachte, es wäre spannender, wenn wir im Film auch solche Geheimwaffen hätten. Deshalb gibt es in meinen Filmen viele Geheimwaffen voller Tricks, wie Gürtelschnallen, die sich in Shuriken verwandeln, oder Trickwaffen wie in der Schwertscheide verborgene Blasrohrpfeile und Messer.
Ein mysteriöser Superheld, der coole Geheimwaffen benutzt. Dieses Image ist, glaube ich, einer der Gründe für den Erfolg meiner Art von Ninja-Filmen.
Sho: Manche Leute denken vermutlich: "Das ist doch kein Ninja, das ist nur irgend so ein Mischmasch", aber ich glaube, es ist besser, anstatt auf Stilfragen zu beharren, alle brauchbaren Elemente, egal woher sie kommen, einzubauen, wenn der Film dadurch interessanter wird.
Es geht nicht nur um Techniken, sondern auch um die Waffen im Film. Ich habe mich für meine Ninja-Waffen von den 007-Filmen über James Bond inspirieren lassen. Zum Beispiel fungiert Bonds Armbanduhr als Waffe oder als Kommunikator. Ich dachte, es wäre spannender, wenn wir im Film auch solche Geheimwaffen hätten. Deshalb gibt es in meinen Filmen viele Geheimwaffen voller Tricks, wie Gürtelschnallen, die sich in Shuriken verwandeln, oder Trickwaffen wie in der Schwertscheide verborgene Blasrohrpfeile und Messer.
Ein mysteriöser Superheld, der coole Geheimwaffen benutzt. Dieses Image ist, glaube ich, einer der Gründe für den Erfolg meiner Art von Ninja-Filmen.
―― Ich habe gehört, dass der Ninja-Boom in den USA parallel zum Kinostart von "Die Rückkehr der Ninja" stattfand. Wie war die Ausgangssituation damals?
Sho: Als "Ninja, die Killer-Maschine" 1981 in die Kinos kam, war das Wort "Ninja" noch nicht gebräuchlich. Beim Casting für diesen Film waren spanischsprachige Schauspieler dabei, die das seltsame Wort "Nincha" benutzten. Bei genauerem Hinhören stellte ich fest, dass sie offenbar versuchten, das Wort "Ninja" auszusprechen. Im Spanischen wird die Silbe "ja" ähnlich wie ein hartes "cha" ausgesprochen, also sprachen sie "Ninja" als "Nincha" aus. So ungewohnt war das Wort Ninja damals noch.
Aber um 1982, als "Rückkehr der Ninja" veröffentlicht wurde, gab es in der Popkultur wahrlich einen Ninja-Boom. Es war nicht ungewöhnlich, zum Beispiel im örtlichen Supermarkt auf Kinder in Ninja-Kostümen zu treffen. Außerdem erhielt ich fast jeden Tag Hunderte von Fanbriefen aus der ganzen Welt. Ich erinnere mich, dass in einem stand: "Ich habe mich mit meinem Bruder gestritten. Bitte schleich dich vom Dachboden aus an und verprügle ihn für mich" (lacht).
Sho: Als "Ninja, die Killer-Maschine" 1981 in die Kinos kam, war das Wort "Ninja" noch nicht gebräuchlich. Beim Casting für diesen Film waren spanischsprachige Schauspieler dabei, die das seltsame Wort "Nincha" benutzten. Bei genauerem Hinhören stellte ich fest, dass sie offenbar versuchten, das Wort "Ninja" auszusprechen. Im Spanischen wird die Silbe "ja" ähnlich wie ein hartes "cha" ausgesprochen, also sprachen sie "Ninja" als "Nincha" aus. So ungewohnt war das Wort Ninja damals noch.
Aber um 1982, als "Rückkehr der Ninja" veröffentlicht wurde, gab es in der Popkultur wahrlich einen Ninja-Boom. Es war nicht ungewöhnlich, zum Beispiel im örtlichen Supermarkt auf Kinder in Ninja-Kostümen zu treffen. Außerdem erhielt ich fast jeden Tag Hunderte von Fanbriefen aus der ganzen Welt. Ich erinnere mich, dass in einem stand: "Ich habe mich mit meinem Bruder gestritten. Bitte schleich dich vom Dachboden aus an und verprügle ihn für mich" (lacht).
―― In nur ein oder zwei Jahren wurde dann der Begriff "Ninja" allgemein bekannt?
Sho: Ja, das ist richtig. Die von meiner Firma hergestellten Ninja-Kostüme verkauften sich als Halloween-Verkleidung wie warme Semmeln, und auch Spielzeug-Shuriken aus Gummi waren sehr in Mode. In Städten in den ganzen USA sprossen Ninja-Kampfschulen wie Pilze aus dem Boden, verschiedene Zeitschriften zum Thema Ninja wurden herausgegeben, und, was immer man davon halten mochte, das Phänomen "Ninja" durchsättigte die amerikanische Gesellschaft, bis schließlich allen das Wort "Ninja" ein Begriff war.
Sho: Ja, das ist richtig. Die von meiner Firma hergestellten Ninja-Kostüme verkauften sich als Halloween-Verkleidung wie warme Semmeln, und auch Spielzeug-Shuriken aus Gummi waren sehr in Mode. In Städten in den ganzen USA sprossen Ninja-Kampfschulen wie Pilze aus dem Boden, verschiedene Zeitschriften zum Thema Ninja wurden herausgegeben, und, was immer man davon halten mochte, das Phänomen "Ninja" durchsättigte die amerikanische Gesellschaft, bis schließlich allen das Wort "Ninja" ein Begriff war.
―― Was sind Ihrer Meinung nach die Faktoren, die zur Verbreitung des Ninja-Phänomens in den USA und im Rest der Welt geführt haben?
Sho: Ninja im Film sind vollständig schwarz gekleidet und nur ihre Augen sind sichtbar. Die Schauspielkunst hat viele Facetten, aber ich für meinen Teil bin stolz auf den schauspielerischen Ausdruck, den ich mit den Augen erzeugen kann. Mein stechender Blick erzeugte in Verbindung mit meinem mysteriösen Ninjutsu eine geheimnisvolle Präsenz. Dazu kamen akrobatische Elemente wie spektakuläre Sprünge und Saltos. Das alles sorgte meiner Meinung nach für die Akzeptanz der Figur des "Ninja" als einen neuen und geheimnisumwitterten Typ von Helden.
Sho: Ninja im Film sind vollständig schwarz gekleidet und nur ihre Augen sind sichtbar. Die Schauspielkunst hat viele Facetten, aber ich für meinen Teil bin stolz auf den schauspielerischen Ausdruck, den ich mit den Augen erzeugen kann. Mein stechender Blick erzeugte in Verbindung mit meinem mysteriösen Ninjutsu eine geheimnisvolle Präsenz. Dazu kamen akrobatische Elemente wie spektakuläre Sprünge und Saltos. Das alles sorgte meiner Meinung nach für die Akzeptanz der Figur des "Ninja" als einen neuen und geheimnisumwitterten Typ von Helden.
―― Die Geschichte von "NARUTO" wurde zwar in Japan geschaffen, hat aber einen Charme, der über das klassische Ninja-Image hinausgeht. In dieser Hinsicht hat sie meiner Meinung nach etwas mit Ihren Ninja-Filmen und dem Ninja-Bild, das Sie in den USA kreiert haben, gemeinsam.
Sho: Das kann durchaus sein. Als ich ein Kind war, waren Ninja dunkle Gestalten, die in der Finsternis lauerten, eher düstere Helden sozusagen. Von Hollywood wurden sie in Superhelden verwandelt.
Heutzutage hat sich der Begriff "Ninja" in der ganzen Welt verbreitet, und es gibt zahlreiche Inhalte unter diesem Label, in denen teilweise nur noch wenige Elemente des "klassischen Ninja" erhalten geblieben sind. Begriffe ändern sich jedoch und entwickeln sich manchmal in verschiedenen Ländern und Kulturen weiter, und so ein natürlicher Trend lässt sich nicht aufhalten.
Neue und faszinierende Werke wie "NARUTO" entstehen nicht dadurch, indem man in Traditionen verhaftet bleibt, sondern durch die Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten. Ich glaube, so können die unterschiedlichsten Dinge entstehen.
―― Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Sho: Ich habe in den USA den zweibändigen Roman "Yin-Yang Code" veröffentlicht, der sich mit Kukai (Anm. d. Übers.: Japanischer Mönch und Begründer des esoterischen Shingon-Buddhismus, 774-835), auch bekannt als Kobo Daishi, befasst. Die Geschichte handelt von einem kalifornischen Studenten, der sich, nachdem er die Legende gehört hat, dass Kukai auf Befehl des japanischen Kaisers auf der Insel Shikoku einen Goldschatz versteckt hat, auf eine abenteuerliche Reise begibt, um dieses Rätsel zu lösen. Mein nächstes Ziel ist die Verfilmung dieses Romans.
―― Sho Kosugi, wir danken Ihnen für dieses hochinteressante Gespräch!
Sho: Das kann durchaus sein. Als ich ein Kind war, waren Ninja dunkle Gestalten, die in der Finsternis lauerten, eher düstere Helden sozusagen. Von Hollywood wurden sie in Superhelden verwandelt.
Heutzutage hat sich der Begriff "Ninja" in der ganzen Welt verbreitet, und es gibt zahlreiche Inhalte unter diesem Label, in denen teilweise nur noch wenige Elemente des "klassischen Ninja" erhalten geblieben sind. Begriffe ändern sich jedoch und entwickeln sich manchmal in verschiedenen Ländern und Kulturen weiter, und so ein natürlicher Trend lässt sich nicht aufhalten.
Neue und faszinierende Werke wie "NARUTO" entstehen nicht dadurch, indem man in Traditionen verhaftet bleibt, sondern durch die Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten. Ich glaube, so können die unterschiedlichsten Dinge entstehen.
―― Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Sho: Ich habe in den USA den zweibändigen Roman "Yin-Yang Code" veröffentlicht, der sich mit Kukai (Anm. d. Übers.: Japanischer Mönch und Begründer des esoterischen Shingon-Buddhismus, 774-835), auch bekannt als Kobo Daishi, befasst. Die Geschichte handelt von einem kalifornischen Studenten, der sich, nachdem er die Legende gehört hat, dass Kukai auf Befehl des japanischen Kaisers auf der Insel Shikoku einen Goldschatz versteckt hat, auf eine abenteuerliche Reise begibt, um dieses Rätsel zu lösen. Mein nächstes Ziel ist die Verfilmung dieses Romans.
―― Sho Kosugi, wir danken Ihnen für dieses hochinteressante Gespräch!
Unser nächster Gesprächspartner ist Professor Toshihiro Inoue vom Fachbereich Primärpädagogik an der Humanpädagogischen Fakultät der Sonoda Gakuen Frauenuniversität.
Professor Inoues Forschungsgebiet ist eigentlich die amerikanische Literatur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, aber seine Beteiligung an einem Forschungsprojekt zu Ninja an der Universität Mie (Anm. d. Übers.: Das Gebiet der Präfektur Mie umfasst die ehemalige Provinz Iga, Heimat eines berühmten Ninja-Clans) wurde für ihn zum Anlass, über das Bild des Ninja in den USA zu forschen.
Warum waren Ninja bei den US-Amerikanern so populär? Warum wurden die Filme von Sho Kosugi und die Geschichte von "NARUTO" so erfolgreich? Professor Inoue beleuchtet diese Fragen aus der Perspektive der amerikanischen Literaturwissenschaft.
Professor Inoues Forschungsgebiet ist eigentlich die amerikanische Literatur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, aber seine Beteiligung an einem Forschungsprojekt zu Ninja an der Universität Mie (Anm. d. Übers.: Das Gebiet der Präfektur Mie umfasst die ehemalige Provinz Iga, Heimat eines berühmten Ninja-Clans) wurde für ihn zum Anlass, über das Bild des Ninja in den USA zu forschen.
Warum waren Ninja bei den US-Amerikanern so populär? Warum wurden die Filme von Sho Kosugi und die Geschichte von "NARUTO" so erfolgreich? Professor Inoue beleuchtet diese Fragen aus der Perspektive der amerikanischen Literaturwissenschaft.
―― In Ihrem Artikel "Wie der japanische Ninja zum (amerikanischen) 'Ninja' wurde" erläutern Sie, dass das Image des amerikanischen heldenhaften Kämpfers vom Revolverhelden des Westerns, der von weißen Schauspielern verkörpert wurde, auf Kung-Fu-Meister wie Bruce Lee übertragen wurde und dass das amerikanische Ninja-Bild am Ende dieser Entwicklungslinie steht. Kung-Fu-Meister und Ninja unterscheiden sich eigentlich ziemlich von Westernhelden, also wie kam es zum Zeitalter der Kung-Fu- und Ninja-Helden?
Toshihiro Inoue (im Folgenden "Inoue"): In den 70er Jahren gab es in den USA eine Vielzahl von wichtigen Ereignissen, wie das Aufkommen des Feminismus und die Niederlage im Vietnamkrieg, die zu einer Neubewertung des Zustands der amerikanischen Gesellschaft und zu einer Zunahme der Meinungsvielfalt führten. Diese gesellschaftlichen Bedingungen machten es schwierig, einen klassischen Heldenfilm mit einem von einem weißen Mann gespielten Revolverhelden zu drehen, und das Bedürfnis nach einem vielfältigeren Heldenbild führte zum Erfolg des ostasiatischen Schauspielers Bruce Lee. Ich denke, dass der Ninja, der ebenfalls ostasiatische Wurzeln hat, ebenfalls in dieses sich diversifizierende Heldenbild passte.
Während des Ninja-Booms, der in den 80er Jahren begann, verkörperte der Ninja für das amerikanische Publikum noch eine Art "fernöstliche Mystik". In den 90er Jahren jedoch kann die Geburt eines Amerika-spezifischen Ninja-Bildes beobachtet werden. In dem Film "Blade", der 1998 in die Kinos kam, sind Vampire das zentrale Motiv, aber der Protagonist ist ganz in Schwarz gekleidet und benutzt Schwert und Shuriken als Waffen. Ich denke, man kann dieses Werk als eine originär amerikanische Entwicklung, in die hier und da Ninja-Elemente eingestreut sind, betrachten.
―― Das Ninja-Bild wurde also sozusagen erweitert, um die neue Figur Blade zu erschaffen. Sie erwähnen in Ihrem Artikel die Motive der "Wurzellosigkeit" und das "Streben, sich selbst zu helfen" als Merkmale des amerikanischen "Ninja". Was meinen Sie damit?
Inoue: Zunächst "Wurzellosigkeit", oder "nirgendwo dazugehören": Der Protagonist in "Blade" hat sowohl Menschen- als auch Vampirblut in seinen Adern und wird als eine Art Zwischenexistenz dargestellt, die zu keiner von beiden Gruppen gehören kann. Und in dem Film "Ninja Assassin" (2009) ist der von dem südkoreanischen Star Rain verkörperte Protagonist ein Waisenkind, das ebenfalls als eine Existenz gezeigt wird, die "nirgendwo dazugehört". Solche "wurzellosen" Helden, nicht nur beschränkt auf Ninja, sind in der US-amerikanischen Kultur häufig zu finden.
Das andere Motiv ist das "Streben, sich selbst zu helfen", eine Eigenschaft, die als Erbe des Revolverhelden aus dem Western zu betrachten ist. Westernhelden konnten sich nur auf ihre eigene Kraft verlassen, um sich im Wilden Westen gegen ihre Feinde zu schützen. Sogar den Erdboden mussten sie mit ihren eigenen Händen fruchtbar machen, um zu überleben, sie sind sozusagen die Verkörperung des "Strebens, sich selbst zu helfen". Seit der Gründung des Landes existiert in den USA diese Idealvorstellung vom Menschen, der durch seine eigene Kraft etwas erreicht. Diese Eigenschaften finden sich auch in den Charakteren der amerikanischen Ninja-Filme wieder, die durch persönliche Anstrengungen übermenschliche Ninja-Fähigkeiten erlangen, um große Ziele zu erreichen.
Nach meiner Ansicht sind auf diese Art und Weise ureigene amerikanische Motive des Heldentums auf das ostasiatische Mystik-verkörpernde Motiv des Ninja getroffen und haben ein besonderes Amerika-spezifisches Bild vom Ninja geformt.
Toshihiro Inoue (im Folgenden "Inoue"): In den 70er Jahren gab es in den USA eine Vielzahl von wichtigen Ereignissen, wie das Aufkommen des Feminismus und die Niederlage im Vietnamkrieg, die zu einer Neubewertung des Zustands der amerikanischen Gesellschaft und zu einer Zunahme der Meinungsvielfalt führten. Diese gesellschaftlichen Bedingungen machten es schwierig, einen klassischen Heldenfilm mit einem von einem weißen Mann gespielten Revolverhelden zu drehen, und das Bedürfnis nach einem vielfältigeren Heldenbild führte zum Erfolg des ostasiatischen Schauspielers Bruce Lee. Ich denke, dass der Ninja, der ebenfalls ostasiatische Wurzeln hat, ebenfalls in dieses sich diversifizierende Heldenbild passte.
Während des Ninja-Booms, der in den 80er Jahren begann, verkörperte der Ninja für das amerikanische Publikum noch eine Art "fernöstliche Mystik". In den 90er Jahren jedoch kann die Geburt eines Amerika-spezifischen Ninja-Bildes beobachtet werden. In dem Film "Blade", der 1998 in die Kinos kam, sind Vampire das zentrale Motiv, aber der Protagonist ist ganz in Schwarz gekleidet und benutzt Schwert und Shuriken als Waffen. Ich denke, man kann dieses Werk als eine originär amerikanische Entwicklung, in die hier und da Ninja-Elemente eingestreut sind, betrachten.
―― Das Ninja-Bild wurde also sozusagen erweitert, um die neue Figur Blade zu erschaffen. Sie erwähnen in Ihrem Artikel die Motive der "Wurzellosigkeit" und das "Streben, sich selbst zu helfen" als Merkmale des amerikanischen "Ninja". Was meinen Sie damit?
Inoue: Zunächst "Wurzellosigkeit", oder "nirgendwo dazugehören": Der Protagonist in "Blade" hat sowohl Menschen- als auch Vampirblut in seinen Adern und wird als eine Art Zwischenexistenz dargestellt, die zu keiner von beiden Gruppen gehören kann. Und in dem Film "Ninja Assassin" (2009) ist der von dem südkoreanischen Star Rain verkörperte Protagonist ein Waisenkind, das ebenfalls als eine Existenz gezeigt wird, die "nirgendwo dazugehört". Solche "wurzellosen" Helden, nicht nur beschränkt auf Ninja, sind in der US-amerikanischen Kultur häufig zu finden.
Das andere Motiv ist das "Streben, sich selbst zu helfen", eine Eigenschaft, die als Erbe des Revolverhelden aus dem Western zu betrachten ist. Westernhelden konnten sich nur auf ihre eigene Kraft verlassen, um sich im Wilden Westen gegen ihre Feinde zu schützen. Sogar den Erdboden mussten sie mit ihren eigenen Händen fruchtbar machen, um zu überleben, sie sind sozusagen die Verkörperung des "Strebens, sich selbst zu helfen". Seit der Gründung des Landes existiert in den USA diese Idealvorstellung vom Menschen, der durch seine eigene Kraft etwas erreicht. Diese Eigenschaften finden sich auch in den Charakteren der amerikanischen Ninja-Filme wieder, die durch persönliche Anstrengungen übermenschliche Ninja-Fähigkeiten erlangen, um große Ziele zu erreichen.
Nach meiner Ansicht sind auf diese Art und Weise ureigene amerikanische Motive des Heldentums auf das ostasiatische Mystik-verkörpernde Motiv des Ninja getroffen und haben ein besonderes Amerika-spezifisches Bild vom Ninja geformt.
―― Um weiter nach den Gründen für die weltweite Popularität von "NARUTO" zu forschen: Existieren Gemeinsamkeiten zwischen dem amerikanischen "Ninja" und "NARUTO"?
Inoue: Ich denke, das Motiv der "Wurzellosigkeit" ist auch in der Hauptfigur Naruto vorhanden. Naruto ist ein Waisenkind und gleichzeitig der "Jinchuriki des Neunschwänzigen". Mit anderen Worten, er ist weder ein gewöhnlicher Mensch noch ein neunschwänziger Fuchs, sozusagen eine Zwischenexistenz.
Inoue: Ich denke, das Motiv der "Wurzellosigkeit" ist auch in der Hauptfigur Naruto vorhanden. Naruto ist ein Waisenkind und gleichzeitig der "Jinchuriki des Neunschwänzigen". Mit anderen Worten, er ist weder ein gewöhnlicher Mensch noch ein neunschwänziger Fuchs, sozusagen eine Zwischenexistenz.
―― Aus dieser Sicht scheint es, dass Naruto die Voraussetzungen mitbringt, um in den USA Erfolg zu haben.
Inoue: Eine weitere Ähnlichkeit mit der amerikanischen Literatur ist das Thema "Kampf mit den inneren Dämonen". Es gibt eine Folge, in der Naruto von Killer B zu einem Wasserfall gebracht wird, um dort zu trainieren und sich mit seinem inneren Selbst zu konfrontieren.
In einigen Werken der amerikanischen Literatur werden diese Themen auch aufgegriffen. In dem Roman "Vandover and the Brute" von Frank Norris, einem bedeutenden Vertreter der amerikanischen naturalistischen Literatur, existiert zum Beispiel ein böses Biest im Protagonisten, das als seine "böse Seite" dargestellt wird. Der Protagonist kämpft gegen sie an, scheitert jedoch am Ende. Der Roman "Gier nach Gold" (Anm. d. Übers.: Englischer Originaltitel: "McTeague"), ebenfalls von Norris, weist eine ähnliche Struktur auf.
―― Vielleicht führen diese aus den klassischen amerikanischen Romanen vertrauten Motive in "NARUTO" dazu, dass die Menschen in den USA leicht eine Bindung zu dem Werk aufbauen können.
Inoue: Was "NARUTO" jedoch so bewegend macht, ist die Szene, in der das "eigene Böse" umarmt wird. Dies ist ein Punkt, der sich von den Beispielen aus der amerikanischen Literatur, die ich gerade erwähnt habe, unterscheidet. Im Westen gibt es manchmal einen Dualismus zwischen Gut und Böse, und die Schlussfolgerung ist in der Regel, dass das Böse besiegt werden muss. Naruto hingegen umarmt das Böse, anstatt es zu vernichten. Ich halte das für eine wunderbare Weltsicht in "NARUTO".
Inoue: Eine weitere Ähnlichkeit mit der amerikanischen Literatur ist das Thema "Kampf mit den inneren Dämonen". Es gibt eine Folge, in der Naruto von Killer B zu einem Wasserfall gebracht wird, um dort zu trainieren und sich mit seinem inneren Selbst zu konfrontieren.
In einigen Werken der amerikanischen Literatur werden diese Themen auch aufgegriffen. In dem Roman "Vandover and the Brute" von Frank Norris, einem bedeutenden Vertreter der amerikanischen naturalistischen Literatur, existiert zum Beispiel ein böses Biest im Protagonisten, das als seine "böse Seite" dargestellt wird. Der Protagonist kämpft gegen sie an, scheitert jedoch am Ende. Der Roman "Gier nach Gold" (Anm. d. Übers.: Englischer Originaltitel: "McTeague"), ebenfalls von Norris, weist eine ähnliche Struktur auf.
―― Vielleicht führen diese aus den klassischen amerikanischen Romanen vertrauten Motive in "NARUTO" dazu, dass die Menschen in den USA leicht eine Bindung zu dem Werk aufbauen können.
Inoue: Was "NARUTO" jedoch so bewegend macht, ist die Szene, in der das "eigene Böse" umarmt wird. Dies ist ein Punkt, der sich von den Beispielen aus der amerikanischen Literatur, die ich gerade erwähnt habe, unterscheidet. Im Westen gibt es manchmal einen Dualismus zwischen Gut und Böse, und die Schlussfolgerung ist in der Regel, dass das Böse besiegt werden muss. Naruto hingegen umarmt das Böse, anstatt es zu vernichten. Ich halte das für eine wunderbare Weltsicht in "NARUTO".
Was die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen "NARUTO" und den Werken der amerikanischen Ninja-Popkultur betrifft, so gibt es noch einen weiteren interessanten Punkt: Die Art und Weise, in der die "Motivation" der Protagonisten beschrieben wird. In Sho Kosugis Werken und anderen Filmen will der Protagonist des amerikanischen Ninja-Genres Vergeltung für seine Familie üben und handelt sozusagen aus egoistischen Motiven. Wenn man sich den frühen Naruto ansieht, war seine Motivation, Hokage zu werden, eine egoistische: Er wollte sich den Menschen in seinem Dorf beweisen.
Zu diesem Zeitpunkt kann dies als ein Element angesehen werden, das Naruto mit amerikanischen Ninja-Filmen gemeinsam hat, aber ich glaube, dass sich diese Motivation in der Mitte der Geschichte verändert. In der zweiten Hälfte der Geschichte hat man das Gefühl, dass Narutos Motivation, Hokage zu werden, sich zu einem auf dem Wunsch zur Rettung seines Dorfes basierenden, altruistischen Motiv wandelt.
―― Vermutlich sind diese "Unterschiede" der Grund, weshalb die Menschen in Amerika und auf der ganzen Welt "NARUTO" als etwas Frisches und Neues empfinden. Der japanische Ninja trifft auf fremde Kulturen und verwandelt sich in ein einzigartiges Konzept namens "NINJA". Diese neu entstandene Ninja-Kultur und das Werk "NARUTO" treffen aufeinander und werden zu einer beliebten Geschichte. Die kreativen Prozesse, die durch das Aufeinandertreffen der Kulturen ausgelöst werden, sind sehr interessant.
Inoue: Die historischen Ninja trugen keine "Ninja-Kostüme" und waren nicht mit Shuriken oder Schwertern bewaffnet, sondern kleideten sich wie Bauern und Stadtbewohner, um sich in das Stadtbild einzufügen. Die Aufgabe des Historikers ist, dieses "wahre Ninja-Bild" von einem akademischen Standpunkt aus zu erforschen.
Aber auch für mich als Wissenschaftler ist es sehr erfreulich, mit der breiten Palette von Ninja-Bildern in verschiedenen Filmen und Werken wie "NARUTO" in Berührung zu kommen. Wie Herr Kosugi sagt, entstehen vielleicht gerade durch die Nichtbeachtung von formellen Regeln innovative und faszinierende Konzepte in Kunst und Kultur.
―― Ich glaube, ich habe dank Ihrer Ausführungen Anregungen erhalten, "NARUTO" auf eine neue Art zu genießen. Vielen Dank für heute!
Inoue: Die historischen Ninja trugen keine "Ninja-Kostüme" und waren nicht mit Shuriken oder Schwertern bewaffnet, sondern kleideten sich wie Bauern und Stadtbewohner, um sich in das Stadtbild einzufügen. Die Aufgabe des Historikers ist, dieses "wahre Ninja-Bild" von einem akademischen Standpunkt aus zu erforschen.
Aber auch für mich als Wissenschaftler ist es sehr erfreulich, mit der breiten Palette von Ninja-Bildern in verschiedenen Filmen und Werken wie "NARUTO" in Berührung zu kommen. Wie Herr Kosugi sagt, entstehen vielleicht gerade durch die Nichtbeachtung von formellen Regeln innovative und faszinierende Konzepte in Kunst und Kultur.
―― Ich glaube, ich habe dank Ihrer Ausführungen Anregungen erhalten, "NARUTO" auf eine neue Art zu genießen. Vielen Dank für heute!